Der Kreistag hat am 21.06.19 den Beschluss „Wir haben verstanden!“ gefasst und das Ziel gesetzt, alle Maßnahmen zu ergreifen, die auf Kreisebene möglich sind, um die Einhaltung des 1,5 Grad- Klimaziels zu erreichen.
Seit 1995 sind wir dabei Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Wichtig ist hierbei, bei sich selbst anzufangen, deshalb haben wir uns auch einen Klimamanager für die kreiseigenen Gebäude ermöglicht und wir haben es dadurch geschafft, den Wärmeverbrauch um 44% (witterungsbereinigt um 19%) zu senken, der Stromverbrauch ist allerdings um fast 55% gestiegen, aber ohne entsprechende Effizienzmaßnahmen wäre er wesentlich höher gewesen, dabei sorgen die PV- Anlagen für erhebliche Einsparungen. Wir haben eine Lenkungsgruppe für den Klimaschutz eingesetzt, um möglichst alle daran zu beteiligen und insbesondere die Kommunen und die Schlüsselakteure einzubinden. Diese Maßnahmen haben allerdings im vergangenen Jahr erheblich unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie gelitten, so dass wir hoffen in diesem Jahr erhebliche Fortschritte zu machen.
Im Fokus haben wir insbesondere die Maßnahmen im Verkehrssektor. Ein Jahr testen wir in einem großen Förder- und Forschungsprojekt des Bundes den on-Demand-Verkehr im ländlichen Raum, in dem wir ioki Taxen mit Elektroantrieb in Ahrensburg und Gemeinden im südlichen Kreis von Stemwarde bis Trittau einsetzen. Hinzu kommt auch das AZUBI-Ticket ab 01.08.21.
Des Weiteren wollen wir auch das ÖPNV-Angebot qualitativ und quantitativ stärken, in dem wir nicht nur im Süden, sondern auch im Norden Stormarns Taktverdichtungen vornehmen. Dazu gehört auch der regionale Nahverkehrsplan erstmals auch mit den anderen Hamburger Randkreisen RZ, PI und SE. Die Radwegenetze werden weiter ausgebaut, z.B. an der K75 und K96 durch Lückenschluss und Verbreiterung. Hierbei spielen auch insektenfreundliche Pflegemaßnahmen und die Pflege des Obstgehölzlehrpfads eine wichtige Rolle. Hierzu gehört das immer interessanter werdende Stadtradeln, an dem sich immer mehr Menschen aus Stormarner Gemeinden beteiligen. Einige weitere Maßnahmen möchte ich nur stichwortartig benennen: Wiedervernässung von Moorflächen, Neuaufforstung geeigneter Flächen, Neuanlage von Knicks, Verbesserung der Wärmenutzung aus Bioabfällen, Abfallberatung zur Abfallvermeidung, bei Altdeponien die Aerobisierung zur Verhinderung der Methanentstehung,
Schaffung von Eignungsräumen im Untergrund als EE-Speicher und die Knickholzverwertungsinitiative.
Dieses Jahr werden wir uns an die Prüfung von klimaschonenden Ausschreibungskriterien, sowie an die Fortsetzung der Umstellung der eigenen Fahrzeugflotte auf umweltverträgliche Fahrzeuge, auch bei der Anerkennung als Dienstfahrzeuge machen. Dafür haben wir auch seit dem 01.04.21 eine weitere Klimamanagerin eingestellt.
Der Umwelt-und Klimaausschuss wird sich ständig mit der Entwicklung der Maßnahmen befassen und Vertreter*innen der Klimabewegung Fridays for Future einladen und mit dem Verkehrs- und Wirtschafts-Planungs- und Bauausschuss beraten.